Diverses

Die Rittersprache

Ritterlich von A bis Z
Amt:
Ämter werden beim Generalkonvent vom Großmeister vergeben. Dies sind z.B. der Burghauptmann, der Kellermeister, der Mundschenk, der Burgpansch, der Heraldikus,
der Astrolog, der Burgnarr, der Medikus, der Waffenschmied, der Sing- und Spielgraf,
der Bannerherr, der Gesandte des Bundes usw.

Annalen:
Aufzeichnungen des ritterlichen Tun und Treibens zu besonderen Begebenheiten,
die vom Kanzler oder von den Chronisten aufgezeichnet werden.

Anrede:
Ansprache, wobei der Stand bei männlichen Sassen als Großmeister „hochedel“, als Ritter „wohledel“, als Schildknappe „edelfest“, als Knappe „ehrsam“ und bei weiblichen Sassen als „vielschön“ oder „vielminniglich“ bezeichnet wird.

Ansprengen:
Ansprengen oder Anritt ist das Kommen auf eine Burg zum Kapitel.

Atzung:
Ritterlicher Ausdruck für das Essen. Vor dem Essen wünscht man allseits „Gute Atzung“ und klopft dabei kräftig mit der Hand auf den Tisch.

Banner:
Vorläufer der Fahne und sichtbares Erkennungszeichen der Ritterschaft. Das Banner zeigt die Farben der Ritterschaft.

Brückenzoll:
Abgabe bei der Teilnahme an einer ritterlichen Veranstaltung, meist bei Festkapiteln,
in der auch die Kosten für Atzung und/oder Labung bzw. Musik beinhaltet sein können.

Burg- und Bannfrieden:
Erlass des Großmeisters, welcher bei Festkapiteln verlesen wird. Er sagt aus, dass zwar die Strafen aufgehoben sind, aber trotzdem Frieden zu herrschen hat.

Burgfrau:
Eine Burgfrau ist die Gattin oder Lebensgefährtin eines Recken.

Burgfrosch/Burgmaus:
Sohn/Tochter eines Sassen.

Burghauptmann:
Der Burghauptmann ist ein Amt. Er ist der Herr und Beschließer der Burg. Er stellt sich mit entsprechender Meldung bei Beginn des Kapitels vor und gibt die Sicherung, am Ende des Kapitels die Öffnung der Burg bekannt. Er bringt auch das Licht in den Remter.

Burgmaid:
Unverheiratete Frauen vor dem21. Lebensjahr.

Burgpansch:
Mehr oder minder der Gastwirt der Burg, versorgt die Ritterschaft mit Getränken. Er ist jedoch nicht identisch mit dem Kellermeister.

Chronik:
Die Chronik ist die Niederschrift eines Kapitels. Der Chronist wird jedes Kapitel wahlweise vom Kanzler bestimmt.Die von ihm verfasste Chronik wird im darauf folgenden Kapitel verlesen.

Chronist:
Der Verfasser der Chronik.

Diximus:
Lateinisch für „Wir haben gesprochen“. Wird am Schluss einer Rede oder bei Geschreiben verwendet.

Fahre:
Reise einer Ritterschaft.

Fehde:
Kampfansage zweier Kontrahenten.

Fehdehandschuh:
Wird symbolisch von einem Herausforderer seinem Widerpart zugeworfen.

Fidibus:
Holzspan, der zum Entflammen der Kerzen oder Luntetten verwendet wird.

Freifrau:
Weibliches Mitglied einer Ritterschaft, nicht verehelicht oder verwitwet.

Freundschaftskerze:
Ritterliches Symbol, das Licht der Freundschaft. So Gäste imKapitel anwesend sind,
wird die Freundschaftskerze mit einem Spruch durch den Burgpfaffen entflammt.

Freundschaftskette:
Die Sassen bilden einen großen Kreis und jeder reicht den Nachbarn die Hände.
Dies symbolisiert Zusammenhalt, Gemeinsamkeit und Geschlossenheit der Ritterschaft.
Die Bruderkette wird im Rahmen der Mitternachtsweihe gebildet.

Gaudium:
Heiterer Teil des Kapitelablaufes. In diesem können Vorträge heiterer Art gebracht werden, ebenso ist Gesang und Tanz möglich.

Gerstensaft:
Bezeichnung für Bier.

Geschreibsel
oder Geschreibe: Schreiben im ritterlichen Sinne.

Gewandung:
Kleidung der weiblichen Mitglieder der Ritterschaft

Gong:
Instrumentarium des Zeremoniars.

Gott zum Gruß:
Ritterliche Begrüßung. Mit „Ein Gott zum Gruße ehevor“ beginnen ritterliche Geschreibe und Anreden.

Großmeister:
Er ist der Obmann des Vereines und der „Souverän“ der Ritterschaft. Er wird als hochedel bezeichnet. Der Großmeister wird beim Generalkapitel in geheimer Wahl gewählt.
Die äußeren Zeichen seiner Würde sind Großmeisterkette, -kreuz und -schwert.

Gutrat:
Der Name unserer Ritterschaft. Er wurde vom ehemaligen ministerialen Geschlecht der Gutrater übernommen, die in Salzburg, Niederösterreich, Steiermark und Bayern Besitzungen hatten.

Gutraterlied:
„Auf steiler Felsen Klippe, die Feste Gutrat steht, das Banner auf dem Turme ein frischer Wind umweht! Mit Geist und frohem Mute der Taten wir nicht scheuen, wir schützen nur das Gute, am Schönen laßt uns freuen.“

Hahnbalzschießen:
Sportlicher Wettbewerb

Heimburg:
Als Heimburg wird der profane Wohnsitz der Sassen benannt.

Heraldikus:
Er ist der Wahrer und Zeichner der Wappen und Hüter der heraldischen Wappenordnung.

Heerstraße:
Die Heerstraßen sind die großen Straßen (z.B. Autobahn).

Hochsitz:
Thron einer Ritterschaft, an dem der Großmeister, der Kanzler und der Zeremoniar sitzen

Humpen:
Besonderes Trinkgefäß, das für die Humpenkreisung verwendet wird.

Insignien:
Sichtbare Zeichen der Würdenträger und Recken. Diese sind: Ritterkreuz, Großmeisterkette, Schwert, Pfaffenkreuz, Kellermeisterschlüssel u.a.

Jahrung:
Kalenderjahr, korrekte Schreibweise: in der Jahrung 1000 und 1003 dazue.

Kalendarium:
Kalender über die Kapitelfolge eines Jahres.

Kanzler oder Cancelarius:
Schriftführer der Ritterschaft. Er zeichnet alleine oder mit dem Großmeister die Schriftstücke und Urkunden und ist Verwahrer des gesamten Schriftverkehrs und der Chroniken.

Kapitelbuch:
Ritterlicher Ausdruck für Gästebuch.

Kellermeister:
Verwahrer der Kellerschlüssel. Er kredenzt den Humpen zur Humpenkreisung.

Kemenate:
Wohnzimmer der Burgfrau.

Kerze:
Tischleuchten während des Kapitels. Manche Kerzen haben eine besondere Bedeutung
wie z. B. die Kapitelkerze, Freundschaftskerze, Totenkerze.

Knappe:
Erste Stufe nach dem Pilgrim im ritterlichen Werdegang.

Knappenaufnahme:
Zeremonieller Teil im Kapitel zur Aufnahme eines ordentlichen Mitgliedes.

Konterfei:
Fotografie bzw. Bild eines Sassen.

Labung:
Ritterlicher Ausdruck für das Trinken, allgemeine Bezeichnung für Getränke.

Laterne:
Mit dieser wird das Licht von der profanen Welt in die Burg gebracht.

Luntette:
Bezeichnung für Zigarette.

Maid:
Bezeichnung für eine unverheiratete weibliche Frau unter 21 Jahren.

Mantel:
Ritterliche Bekleidung des Recken. Er kann farblich auch mit der Heraldik eines Wappens in Verbindung gebracht werden. Am Mantel wird das Wappen des Trägers angebracht.
Er stellt symbolisch den Schutz für den Nächsten dar.

Medikus:
Bezeichnung für das Amt des Burgarztes.

Monde:
Ritterliche Bezeichnung für Monate.
Jänner/Eismond, Februar/Taumond, März/Lenzmond,
April/Ostermond, Mai/Wonnemond, Juni/Brachmond,
Juli/Heumond, August/Erntemond, September/Herbstmond,
Oktober/Weinmond, November/Nebelmond, Dezember/Christmond.

Mundschenk:
Ist verantwortlich für die Bereitstellung der Getränke.

Obolus:
Ausdruck für Abgabe oder Spende.

Obrist Lehensherr:
Ritterlicher Ausdruck für den Schöpfer oder die Schöpfung.

Page:
Der Sohn eines Sassen unter dem 15. Lebensjahre.

Pechnase:
Vorrichtung auf den Burgzinnen zur Feindabwehr mit heißem Pech.

Pfaffe:
Ritterlicher Würdenträger. Er symbolisiert die ritterliche Kirche und ist Prediger, Rufer und Mahner der Ritterschaft.

Pilgrim:
Zum Pilgrim wird ein Gast in der Ritterschaft ernannt, der sich für einen Beitritt interessiert und sich um die Aufnahme in die Ritterschaft bewirbt.

Rebsaft:
Ritterlicher Ausdruck für Wein.

Recke:
Bezeichnung für einen Ritter.

Remter:
Vereinslokal, Burg.

Ritterkreuz:
Dieses erhält der Ritter beim feierlichen Ritterschlag.

Ritterring:
Dies ist eine Einführung der Gutrater Ritterschaften und beruft sich auf den mittelalterlichen Brauch, dass der Ritter nach dem Ritterschlag einen Ring erhält.
Der Ring ist in Silber oder Gold und trägt das Gutrater Wappen.

Ritterschlag:
Durch den Ritterschlag wird der Schildknappe in den Stand des Ritters erhoben.
Der Ritterschlag kann nur einmal im ritterlichen Leben erteilt werden. Er stellt somit die höchste Graduierung dar.

Rostra:
Ritterliches Rednerpult oder Bühne.

Rüsten:
Aufruf für alle Sassen, die ritterliche Rüstung (Bekleidung) anzulegen.

Rüstung:
Ritterliche Bekleidung der männlichen Sassen.

Säckel:
Utensil der ritterlichen Kirche zum Sammeln von Spenden.

Säckelung:
Auch Pfründ- oder Bittgang genannt. Sammlung von Spenden durch den Burgpfaffen.

Sassen:
Bezeichnung für die Mitglieder einer Ritterschaft.

Schildknappe:
Es ist die zweite Stufe im ritterlichen Werdegang.

Sendbote:
Ritterlicher Ausdruck für die Zustellung eines Briefes per Post; auch der Name der Zeitschrift des Bündnisses der Abendländischen Ritterschaften.

Siechbett:
Ritterlicher Ausdruck für Krankenbett.

Siechenheim:
Ritterlicher Ausdruck für Krankenhaus.

Silberling:
auch Goldrandtaler: Ritterliche Währungseinheit = ein Euro.

Spieß:
Waffe des Burghauptmannes.

Schandgeige:
Folterwerkzeug des Freigrafen.

Schatzmeister:
Verwahrer des Vermögens, Kassier des Vereines.

Schwert:
Waffe des Recken.

Stiftungsfest:
Findet zur Erinnerung an das Gründungsjahr der Ritterschaft statt.

Stinknudel:
Ausdruck für Zigarre.

Stinkroß:
Ritterlicher Ausdruck für Auto.

Thron:
Auch Hochsitz genannt. Sitz des Großmeisters, Kanzlers und Zeremoniars.

Totenkerze:
Gedenkkerze für verstorbene Sassen.

Truchsess:
Gehilfe des Kellermeisters.

Türkenbrühe:
Schwarzer Kaffee.

Uhu:
Symbol für Klugheit.

Unbill:
Unwilligkeit, Ungutes.

Urfehde:
Kann ersatzweise für den Burg- und Bannfrieden verkündet werden.

Urritter:
Gründungsmitglied einer Ritterschaft

Verließ:
Ritterlicher Kerker.

Vorstellung:
Ein Sasse stellt sich persönlich auf ritterliche Weise den Anwesenden vor.

Wacker:
Beifallsbezeugung durch Ausrufe und Klopfen mit der Hand auf den Tisch.

Waffenbrüderschaft:
Bezeichnung für eine besonders enge Verbindung mit einer anderen Ritterschaft.

Waffenrock:
Teil der ritterlichen Rüstung.

Wahlspruch:
Auch Wappenspruch genannt: Persönlicher, sinniger Spruch von Recken, Burg- oder Freifrauen bei der ritterlichen Vorstellung. Knappen und Schildknappen führen den Wahlspruch der Ritterschaft.

Wahlspruch der Ritterschaft:
„Für Gutrats Ehr´ mit blanker Wehr!“

Wams:
Teil der ritterlichen Rüstung.

Wappen:
Heraldisches Zeichen des Lehens eines Recken, einer Burgfrau oder Freifrau.

Wehe:
Missfallensausruf.

Willkomm:
Begrüßung.

Zehent:
Abgabe in Geld oder Naturalien.

Zeremoniar:
Ritterliches Amt, Leiter des Zeremoniums im Kapitel.

Zugbrücke:
Zugang zur Burg.